Intraoperative Fingerbeugung nach Sehnennaht

Hellwach statt Vollnarkose

Wide awake Chirurgie (auch genannt WALANT = wide awake local anesthesia no tourniquet) bezeichnet eine neue Technik in der Handchirurgie, bei der das Operationsgebiet betäubt wird, die Beweglichkeit der Hand jedoch erhalten bleibt. Der Patient ist bei der Operation hellwach ("wide awake"), daher der Name der Technik.


Einzigartig: Entspannt die Finger während der Operation bewegen

Fast alle Operationen an der Hand sind auch in WALANT Technik durchführbar. Besonders interessant ist die Methode allerdings besonders bei Operationen, bei denen der Patient die Finger während der Operation bewegen sollte. Nur in wide awake Technik lässt sich bereits im Operationssaal z.B. die Stabilität und Gleitfähigkeit einer Sehnennaht überprüfen. Bei der Operation eines Schnappfingers lässt sich der Erfolg der Operation noch vor der Hautnaht überprüfen. Bei Sehnenlösungen kann der Chirurg dem Patienten das neu erzielte Bewegungsausmaß absolut schmerzfrei noch während der Operation zeigen. Diese Art des Operierens war bis vor wenigen Jahren nicht möglich und wird nach wie vor nur an wenigen Zentren regelmäßig durchgeführt.

Früher: Operieren an der Hand in Blutsperre

Im Wesentlichen handelt es sich bei der WALANT Chirurgie um eine Form der örtlichen Betäubung. Diese gibt es natürlich schon sehr lange, die eigentliche Neuerung besteht darin, dass in der wide awake Chirurgie keine Blutsperre angelegt werden muss. Normalerweise verhindert die sehr gute Durchblutung der Hand das Operieren in einfacher örtlicher Betäubung, da bereits kleine Verletzungen oder chirurgische Wunden so stark zu bluten beginnen, dass eine sichere Operation kaum möglich ist. Bislang war es daher notwendig, bei fast allen Operationen an der Hand eine Manschette an den Oberarm anzulegen, die so stark aufgepumpt wird, dass kein Blut mehr in den Arm hineinfließt. Ohne eine Betäubung des ganzen Arms oder eine Vollnarkose ist diese Manschette nur wenige Minuten oder gar nicht auszuhalten.

Injektion von Betäubungsmittel

In wide awake Technik wird die Blutsperre unnötig

Bei der herkömlichen örtlichen Betäubung muss der Patient daher zwangsläufig über mehrere Minuten den sehr starken Druck der Blutsperre aushalten. Nur in der wide awake Chirurgie kann auf diese meist sehr unangenehme Maßnahme verzichtet werden, da dem Betäubungsmittel Adrenalin, die bekannte körpereigene und gefäßverengende Substanz hinzugefügt wird. Durch den Einsatz von Adrenalin direkt im Operationsgebiet werden die Gefäße so stark verengt, dass eine Blutsperre nicht mehr notwendig ist. Der Patient bzw. die Patientin kann sich daher entspannt und ohne Schmerzen operieren, aber gleichzeitig, falls vom Chirurgen gewünscht, die Finger bewegen.

Ihre Experten für WALANT Chirurgie in München

Prof. Dr. Megerle und sein Team sind seit Jahren international anerkannte Experten für WALANT Chirurgie und stellen ihre Ergebnisse klinischer und experimenteller Studien zum WALANT Verfahren regelmäßig auf Kongressen im In- und Ausland vor.